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Eröffnung des Dokumentations- und Begegnungszentrums Haren/Maczków 45/48

28.04.2023

Die offizielle Eröffnung des Dokumentations- und Begegnungszentrums Haren/Maczków 45/48 fand am 28. April 2023 statt. An der Zeremonie nahmen der Botschafter der Republik Polen Dariusz Pawłoś, und der Bürgermeister von Haren Markus Honnigfort, teil. Anwesend waren auch Vertreter des Landkreises Emsland sowie die Bürgerinnen und Bürger von Haren, denen das Zentrum seine Gründung verdankt.

ADP

Zwischen 1945 und 1948 wurde in der britischen Besatzungszone eine polnische Stadt gegründet: Maczków – bis vor kurzem Haren. Ursprünglich hieß das polonisierte Haren Lemberg. Doch schon nach wenigen Wochen, am 24. Juni 1945, wurde der Name in Maczków
umgewandelt. Im Juni 1945 lebten etwa 5.000 Polen in Maczków. Die meisten von ihnen waren junge Leute, die aus Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern entlassen worden waren (zu dieser Gruppe gehörten auch Teilnehmer des Warschauer Aufstands, darunter mehr als 1.700 junge Frauen, die aus dem Stalag VI C in Oberlangen entlassen worden waren, das von der ersten Panzerdivision unter dem Kommando von General Maczek befreit worden war). Nach Jahren der Gefangenschaft, der Zwangsarbeit und der Wanderschaft im Krieg wollten sie ein
relativ normales Leben beginnen. Einige von ihnen heirateten bald, und es wurden Kinder geboren. In Maczków wurden zwischen 1945 und 1948 289 Eheschließungen registriert, 497 Kinder wurden geboren. Außerdem gab es 101 Beerdigungen.


Von grundlegender Bedeutung für die Organisation des Lebens der polnischen Gemeinde war der Aufbau einer Verwaltung, eines Bildungssystems, der Gesundheitsversorgung sowie von Presse- und Kulturzentren.

Ab Herbst 1946 begann die polnische Armee, Haren zu verlassen. Im September 1947 übergaben die britischen Besatzungsbehörden die Verwaltung der Stadt an die deutschen Einwohner. Am 6. September 1947 wurden 163 der 514 Häuser an die deutschen Einwohner
übergeben. In den folgenden Monaten verließen immer mehr Polen die Stadt. Die letzte polnische Familie verließ Maczków im August 1948.

Am 10. September 1948 wurde der deutsche Name Haren wiederhergestellt. Das Dokumentations-und Begegnungszentrum bringt uns diese ausserordentliche Geschichte aus zwei Perspektiven naeher. Es wird die Geschichte der polnischen Einwohner erzählt. Die Schicksale der deutschen Bevölkerung kommen ebenfalls zutage.

Bilder (2)

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