Gedenkveranstaltungen zum 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück und des Konzentrationslagers Sachsenhausen
14.04.2024
Am 14. April veranstalteten die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen zentrale Gedenkveranstaltungen in den beiden größten ehemaligen deutschen Konzentrationslagern in Brandenburg. Dank der Bemühungen der Botschaft der Republik Polen und ihrer Partner fand ein polnisches Programm statt, das die Jahrestagveranstaltungen begleitete.
Während der offiziellen Gedenkstunde in Ravensbrück sprach Frau Barbara Piotrowska im Namen der Überlebenden des Lagers. In ihrer Rede schilderte das Schicksal der polnischen weiblichen Häftlinge, die nach der Kapitulation des Warschauer Aufstands 1944 in das KZ Ravensbrück deportiert wurden. Zum Abschluss legten die teilnehmenden Delegationen Blumen am Denkmal des ehemaligen Lagers „Die Tragende“ nieder. Den polnischen Kranz legte der Botschafter Dariusz Pawlos nieder, begleitet von B. Piotrowska, Pfarrer Dr. Robert Ogrodnik, Seelsorger des Klubs der ehemaligen Häftlinge des KZ Ravensbrück aus Warschau, Delegationen von Veteranenverbände aus Polen und einer Gruppe von Pfadfindern:innen, die die Erinnerung an die polnischen weiblichen Häftlinge pflegt. Nach dem Hauptprogramm wurde eine polnische Messe im Zellenbau, dem ehemaligen Gefängnispavillon, gefeiert. Der Gottesdienst wurde vom Leiter der Polnischen Katholischen Mission (PKM) in Berlin, Pfarrer Przemyslaw Kawecki und Pfarrer Dr. R. Ogrodnik zelebriert.
In Sachsenhausen wurde eine Führung mit einem polnischsprachigen Guide durch das ehemalige Lager organisiert. Etwa 50 Personen nahmen daran teil, darunter Schüler:innen mit ihren Eltern sowie die Leiterin und die Lehrerinnen der Polnischen Schule in Berlin, die PKM-Gemeinschaft und an Geschichte und Gedenken interessierte individuelle Personen. Botschafter D. Pawłoś und die polnische Gruppe legten Blumen an der Stelle im Lager nieder, an der im November 1940 33 polnische Häftlinge hingerichtet wurden, am Zellenbau - wo General Stefan Grot-Rowecki und die Hierarchen der katholischen und evangelischen Kirche, Bischof Władysław Goral und Bischof Juliusz Bursche, festgehalten wurden - und an der Gedenktafel für die 183 Professoren und Akademiker der Krakauer Universitäten, die im Zuge der sogenannten Sonderaktion Krakau im Herbst 1939 nach Sachsenhausen deportiert wurden. Die polnischen Gedenkfeiern schlossen mit einer Heiligen Messe, die vom Chor des Polnischen Historischen Instituts in Berlin musikalisch begleitet wurde und in der Nähe der Denkmäler für General S. Rowecki und General Bolesław Roja stattfand. Neben Vertretern der polnischen Gemeinde nahm auch Prof. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, an dem Gottesdienst teil.