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Nationaler Gedenktag für Polen, die während der deutschen Besatzungszeit Juden retteten

24.03.2022

Die Botschaft der Republik Polen hat unter Mitarbeit des Polnischen Instituts Berlin am 24. März in der Synagoge Pestalozzistraße ein feierliches Konzert veranstaltet. Dabei wurde außerdem der Opfer des Krieges in der Ukraine gedacht.

Charge d'affaires a.i. Paweł Gronow

 

Zu den versammelten Gästen gehörten u.a. Gerry Woop, Staatssekretär für Europa des Berliner Senats, der Botschafter Argentiniens in der Bundesrepublik Deutschland, Angehörige des diplomatischen und des militärischen Korps in Berlin, Vertreter aus Wirtschaft und Kultur sowie Journalisten und Musiker. Vonseiten der Synagoge wurden darüber hinaus Gäste aus dem jüdischen Milieu Berlins eingeladen.


 

Zur Eröffnung ergriffen Kantor Isidoro Abramowicz, Gemeinderabbiner Jonah Sievers und Paweł Gronow, Chargé d’affaires a.i. der Republik Polen, das Wort.

 

Der letztere sagte in seiner Rede:

"24. März ist ein symbolisches Datum. Am 24. März 1944 in Markowa, einem kleinen ostpolnischen Dorf, wurde eine polnische Familie wegen der Hilfe, die sie einer jüdischen Familie gewährt hatte, hingerichtet. Die deutsche Gendarmerie ermordete damals Józef Ulma, seine schwangere Frau Wiktoria und ihre sechs Kinder sowie acht von ihnen versteckte Juden. Seit sechs Jahren gibt es in diesem kleinen Dort ein nach der Familie Ulma benanntes Museum, das den während des Zweiten Weltkrieges Juden rettenden Polinnen und Polen gewidmet ist.

Zu den c. 7112 Polinnen und Polen die den Titel "Gerechten unter den Völkern" tragen, gehören auch Józef und Wiktoria Ulma. In 2019 wurde in den Kreis Konstanty Rokicki, ein polnischer Diplomat und Angehöriger der in der Schweiz wirkenden sogenannten Ładoś-Gruppe aufgenommen, die ungeachtet drohender strenger beruflicher und persönlicher Konsequenzen während des Zweiten Weltkrieges illegal Reisepässe lateinamerikanischer Länder ausstellte. Auf diese Art und Weise gelang die Rettung von ca. 10 Tausend polnischer und europäischer Juden. Gegenwärtig bemüht man sich um die Anerkennung als Gerechte unter den Völkern auch für Botschafter Aleksander Ładoś und für Stefan Ryniewicz, seinen Stellvertreter".

 

Auf die Anregung der Charge d'affaires a.i. hin wurde mit einer Schweigeminute der Opfer des Kriegs in der Ukraine gedacht.

 

Nach dem offiziellen Teil begann das einstündige Konzert der Synagogenmusik von Kantor Isidoro Abramowicz, dem polnischen Organisten Jakub Stefek sowie dem sechsköpfigen Chor des Synagoge Pestalozzistraße. Gespielt wurden u.a. Werke von Louis Lewandowski, Dariusz Przybylski, Jakub Weiss und Arno Nadel.


 

Das Event wurde unter Einhaltung aller geltenden Hygieneregeln organisiert.

 

(Fot. Katarzyna Mazur)

 

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