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Polnische Diplomaten gedachten in Deutschland des 79. Jahrestages des Warschauer Aufstands

01.08.2023

Die polnische Botschaft in Berlin, das polnische Generalkonsulat in Köln, das Polnische Institut in Berlin und das Pilecki-Institut gedachten des 79. Jahrestages des Ausbruchs des Warschauer Aufstands. Die polnische Botschaft und das Polnische Institut in Berlin organisierten gemeinsam eine Vorführung des Films „Ausländer im Warschauer Aufstand“ von Małgorzata Brama, der eine Hommage polnischer Aufständischer an all jene ist, die Seite an Seite mit Polen für die Freiheit unseres Landes gekämpft haben.

79. Jahrestag des Warschauer Aufstandes

Der Warschauer Aufstand war die größte bewaffnete Aktion des polnischen Untergrundstaates im von Deutschland besetzten Europa. Am 1. August 1944 schlossen sich etwa 40-50.000 Soldaten der Heimatarmee dem Kampf in der polnischen Hauptstadt an. Die Aktion, die nur für einige Tage geplant war, dauerte mehr als zwei Monate.

Auch Ausländer - Vertreter von mehr als 20 Nationen - kämpften im Warschauer Aufstand an der Seite der Polen. Ihre Zahl wird auf etwa 300 geschätzt. Unter ihnen waren Ungarn, Franzosen, Belgier, Niederländer, Griechen, Briten, Italiener, Russen, Armenier, Bürger kaukasischer Länder sowie Aserbaidschaner, Tschechen, Ukrainer, Rumänen, Australier, Nigerianer und Menschen verschiedener Glaubensrichtungen.

Die spektakulärste Geschichte ist jedoch die des 535. Zuges der „Slowaken“, der im Warschauer Aufstand als Teil der 1. Kompanie des Bataillons „Tur“ der Gruppierung „Kryska“ der Heimatarmee unter dem Kommando von Unterleutnant Miroslaw Iringh „Stanko“ kämpfte. In seiner Begrüßungsrede erinnerte der Botschafter der Slowakischen Republik in Deutschland, Marián Jakubócy, an den Kampf dieser Einheit und an die Armbinden, die die Soldaten des slowakischen Zuges am rechten Arm in den Farben Weiß, Blau und Rot zusammen mit der Zugnummer und dem slowakischen Staatswappen trugen.

Die Namen der meisten Ausländer, die im Warschauer Aufstand kämpften, sind nicht bekannt, aber ihre Geschichte sollte in Erinnerung gerufen werden, da sie in dieser „Schlacht um Polen“ oft ihr Leben geopfert haben und ihre Rolle und ihr Beitrag zum Aufstand häufig unterschätzt werden.

Die Regisseurin des Films, Małgorzata Brama, betonte in ihrer Rede vor dem deutschen Publikum voller Emotionen und Rührung, dass sie sich geehrt fühle, dass der Film am 1. August um 17 Uhr in Berlin gezeigt wird.

An diesem für mich wichtigen Tag, wichtig, weil ich die Tochter und Enkelin der Aufständischen bin, habe ich die Ehre und das große Vergnügen, einen Film zu präsentieren, um den mich die Aufständischen selbst gebeten haben. Auf diese symbolische Weise wollten sie ihre ausländischen Mitstreiter ehren, die sich gemeinsam mit ihnen erhoben haben, um den unfairen Krieg für Polen zu kämpfen.

Nach Meinung der Aufständischen selbst, verdienen die Vertreter dieser 18 Nationen unser ewiges Gedenken und unsere Dankbarkeit. Ihre Anwesenheit in den Reihen der Heimatarmee beflügelte viele unserer Landsleute, die glaubten, dass der Warschauer Aufstand nicht nur eine Angelegenheit Polens und der Polen war.  Ich bedauere, dass es nicht möglich war, in diesem Dokumentarfilm alle Ausländer und Ausländerinnen zu zeigen, unter denen sich Ungarn, Slowaken, Franzosen, Italiener, Briten, Armenier und sogar deutsche Deserteure befanden. Wir vergessen auch nicht die britischen und südafrikanischen Flieger, die dem kämpfenden Warschau durch den Abwurf von Waffen, Munition, Medikamenten und Lebensmitteln Hilfe brachten. Ihnen allen gebührt großer Respekt.“

Bei den Kämpfen in Warschau wurden etwa 18.000 Aufständische getötet und 25.000 verwundet. Die Verluste unter der Zivilbevölkerung waren enorm und beliefen sich auf etwa 180.000 Tote. Die überlebenden Einwohner Warschaus, etwa 500.000, wurden aus der Stadt vertrieben, die nach dem Aufstand fast vollständig niedergebrannt und zerstört wurde, wie unter anderem im „Bericht über die Verluste Polens infolge der deutschen Aggression und Besatzung während des Zweiten Weltkriegs 1939-1945“ in Erinnerung gerufen wird.

Die Vorführung des Films „Ausländer im Warschauer Aufstand“ fand im Polnischen Institut in Berlin ein außergewöhnlich großes Publikum. Zu den Ehrengästen gehörte die Witwe des Warschauer Aufständischen Zbigniew Galperyn, Frau Bogna Galperyn - ehemalige polnische Konsulin in Athen.

Ganz anders verliefen die Jubiläumsfeierlichkeiten im Konsularbezirk Köln. In der „W-Stunde“ gedachte der polnische Generalkonsul Jakub Wawrzyniak der Helden des Warschauer Aufstands, die auf dem Friedhof in Frankfurt am Main beigesetzt wurden. In dieser Stadt befand sich in den Adlerwerken während des Zweiten Weltkriegs das deutsche NS-Konzentrationslager Katzbach. Von den 1.600 Häftlingen des KZ Katzbach waren etwa 95 % Polen, darunter auch Warschauer Aufständische. Nur wenige Häftlinge überlebten die unmenschlichen Bedingungen des Lagers und den Todesmarsch.

Zum Gedenken an die Warschauer Aufständischen und die aus dem aufständischen Warschau deportierten Zwangsarbeiter des Dritten Reiches legten auch unsere Kölner Konsuln Kränze an den Gräbern auf dem Hauptfriedhof und an der Gedenktafel in den ehemaligen Adlerwerken in Frankfurt am Main nieder.

Auch das Pilecki-Institut, das seit 2019 in Berlin ansässig ist, gedachte des 79. Jahrestages des Ausbruchs des Warschauer Aufstands mit einer Vorführung des Spielfilms „Kanał“ von Andrzej Wajda.

Das Institut beherbergt auch eine temporäre Ausstellung mit dem Titel. „Das Verbrechen von Wola am 5. August 1944: Ein ungesühntes Verbrechen“.

 

 

 

 

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