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Trauerfeier für polnische Häftlingsfrauen des Konzentrationslagers Ravensbrück

08.09.2022

Am 6. September fand in Fürstenberg/Havel (Brandenburg) eine Trauerfeier für 45 polnische Frauen statt, die im Konzentrationslager Ravensbrück als Soldatinen des polnischen Untergrundstaates ermordet wurden. Die Zeremonie wurde vom Institut für Nationales Gedenken mit der Unterstützung des Amtes für Kriegsveteranen und Verfolgte Personen, des Ministeriums für Nationale Verteidigung und der Botschaft der Republik Polen in Berlin organisiert. Ehemalige weibliche Häftlinge aus Polen Prof. Wanda Półtawska und Barbara Piotrowska nahmen als besondere Gäste teil.

Fuestenberg

Anwesend waren Vertreter der polnischen Behörden - der Staatssekretär in der Kanzlei des Präsidenten Wojciech Kolarski, die stellvertretende Sejm-Marschallin Małgorzata Gosiewska, der Leiter des Amtes für Kriegsveteranen und Verfolgte Personen Jan Józef Kasprzyk, der stellvertretende Präsident des Instituts für Nationales Gedenken Prof. Krzysztof Szwagrzyk sowie die Senatorinnen Ewa Gawęda und Ewa Matecka. Von Seiten der brandenburgischen Behörden nahm der Staatssekretär für Europaangelegenheiten und Koordinator für die Beziehungen zu Polen, Jobst-Hinrich Ubbelohde, teil, und die örtlichen Kommunalbehörden waren durch Robert Philipp, Bürgermeister von Fürstenberg/Havel, vertreten.

Der Beisetzung ging eine besonders feierliche Zeremonie voraus, bei der Dr. Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, von der Vizepräsident des IPN Artefakten überreicht wurden, die bei den archäologischen und exhumierenden Arbeiten des IPN im Jahr 2019 ausgegraben wurden. Die Tafeln enthielten die Daten der Opfer (Vor- und Nachnamen, Geburts- und Sterbedaten) und ermöglichten es der polnischen Seite, die Frauen zu identifizieren, von denen die meisten 1942 wegen Untergrundtätigkeit hingerichtet wurden.

Im Anschluss an die Übergabe fand eine Kranzniederlegung durch Staatssekretär W. Kolarski und die ehemalige Häftling B. Piotrowska, mit militärischen Ehren am zentralen Denkmal des ehemaligen Lagers. Im Rahmen der Zeremonie legten alle Mitglieder der polnischen Delegationen und die Organisationen der ehemaligen Häftlinge/Familien der Opfer mehrere Dutzend weiße und rote Rosen auf der Oberfläche des Schwedter Sees (in der Nähe des ehemaligen Lagers) nieder, um symbolisch der polnischen Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück zu gedenken. Anschließend wurden Kränze an der nationalen Gedenktafel und Blumensträuße an der Hinrichtungsstätte in der Nähe des Krematoriums niedergelegt.

Die feierliche Beisetzung begann mit einer Feldmesse, die von Erzbischof Andrzej Dzuga unter Beteiligung polnischer Geistlicher zelebriert wurde. Mehrere hundert Menschen, darunter von der Botschaft und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk eingeladene Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen in Stettin-Neustrelitz und der PGeneral-Stefan-Grot-Rowecki-Schule in Berlin, versammelten sich in einem eigens errichteten Zelt und rund um die örtliche Feuerwache. Die sterblichen Überreste von 45 weiblichen Häftlingen wurden durch eine Urne mit Erde aus dem Militärfriedhof Powązki in Warschau symbolisiert.

Vor den Reden der Vertreter der offiziellen Delegationen ergriff Prof. W. Półtawska das Wort. Sie dankte den polnischen Institutionen für die Organisation eines würdigen Begräbnisses. Die zweite ehemalige Gefangene, B. Piotrowska, äußerte sich eindringlich über den Krieg in der Ukraine.

Nach den Reden formierte sich ein Trauerzug, der mit Unterstützung der Polizei eine kurze Strecke zum städtischen Friedhof zurücklegte. In Begleitung von Soldaten der polnischen Armee wurden vier Särge mit den sterblichen Überresten polnischer Frauen zusammen mit einer Urne mit Erde in das Grabdenkmal gestellt.  Schließlich besuchten die Delegationen das Grab von Marek Rzewuski, einem polnischen Kind, das nur vier Monate lebte, weil es absichtlich verhungert war. Weiße und rote Blumensträuße wurden auf das Grab des Jungen gelegt.  

Einige der offiziellen Gäste begaben sich auch zu einer Veranstaltung in die Botschaft der Republik Polen, wo der Geschäftsträger P. Gronow allen Institutionen, Ministerien und Organisationen für die Durchführung der Trauerfeier in Fürstenberg, auch auf dem Gelände des KZ-Museums Rvensbrück, dankte.

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