Nationaler Tag der Unabhängigkeit
11.11.2020
Am 11. November 1918, vor 102 Jahren, erlangte Polen seine Unabhängigkeit wieder.
An diesem Tag, nach seiner Entlassung aus der Magdeburger Festung, übernahm Józef Piłsudski vom Regentenrat das militärische Kommando und drei Tage später den Staatsdienst um schließlich “als Oberbefehlshaber der polnischen Armee […] kriegführende und neutrale Regierungen und Nationen” über die Rückkehr “der wiedergeborenen und unabhängigen Republik Polen” auf die Landkarte zu berichten. Nach 123 Jahren der Gefangenschaft wurde Polen ein souveräner und international anerkannter Staat.
Fünf Generationen hatten in Aufständen gekämpft, den polnischen Geist gehegt und sich der Germanisierung und Russifizierung widersetzt, damit die Polen im November 1918 die Freiheit wiedererlangen konnten. Józef Piłsudski, Roman Dmowski, Ignacy Jan Paderewski, General Józef Haller, Ignacy Daszyński, Wincenty Witos und Wojciech Korfanty waren die Gründerväter des unabhängigen Polens. Trotz unterschiedlichen politischen Hintergründen hatten die Staatsmänner das gemeinsame Ziel – die polnische Staatlichkeit wieder aufzubauen.
Die Atmosphäre des außergewöhnlichen Moments hat der damalige Premierminister Jędrzej Moraczewski mit folgenden Worten gefasst: “Dieses Hochgefühl, diese wahnsinnige Freude, mit der das polnische Volk in diesem Moment erfüllt war, kann man nicht beschreiben. Nach 120 Jahren brachen die Fesseln auf. Die Freiheit! Die Unabhängigkeit! Wiedervereinigung! Unser eigenes Land! Für immer! Chaos? Ist doch egal. Es wird schon gut gehen. […] Wer diese Tage nicht miterlebt hat, wer damals nicht mit der ganzen Nation im Freudentaumel war, der wird eine größere Freude in seinem Lebens nie erleben.”
Die Erinnerung an den historischen Tag vor 102 Jahren, an dem Polen seine Unabhängigkeit und Freiheit wiedererlangt hat, bleibt für uns eine Inspirationsquelle, für unsere Heimat zu handeln.