Iwona Kozłowska wird neue Botschafterin von Polen in der Schweiz
13.10.2020
Am 13. Oktober hat Iwona Kozłowska ihre Beglaubigungsurkunde Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga überreicht und somit ihr Amt als Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft offiziell angetreten.
"Es ist mir eine große Ehre und eine große Verpflichtung, Polen in einem Land zu vertreten, das den Polen so nahe am Herzen liegt und zugleich eine so besondere Rolle in internationalen Beziehungen spielt" – sagt die neue Chefin der polnischen Vertretung in Bern. "Die Freundschaft zwischen unseren Völkern sowie die durch Generationen in Anlehnung an die Liebe zur Freiheit und Souveränität erbaute Wertegemeinschaft zu stärken, ist für mich nicht nur ein Privileg, sondern auch eine ehrgeizige Herausforderung."
Ein monumentales Symbol für die Bindung beider Länder ist für die neue Botschafterin das Polenmuseum in Rapperswil, das am 25. Oktober sein 150. Jubiläum feiern wird. Im 19. Jahrhundert war die Schweiz für viele Polen eine symbolische zweite Heimat, da sie ihr Vaterland verloren haben. "Wir wollen und werden diese Erinnerung aufrechterhalten. Wir sind unseren schweizerischen Freunden dankbar, dass sie in einer für Polen sehr schwierigen Zeit viele Polen schützend aufgenommen haben. Es ist aber auch wichtig in die Zukunft zu blicken. In dieser Hinsicht soll das Polenmuseum in Rapperswil die bedeutende Rolle einer Brücke zwischen Polen und der Schweiz spielen und eine Plattform für den Dialog und Verständigung zwischen den beiden Völkern bilden. Rapperswil ist für uns ständig ein Symbol dessen, was die Polen und Schweizer verbindet, sowie dessen, was in der bilateralen Beziehung am wichtigsten ist – des gegenseitigen Respekts. Symbole bleiben in unserer Beziehung äußerst wichtig und bilden wertvolle Wegweiser in Richtung gemeinsame Zukunft" – sagt Botschafterin Kozłowska.
Die Schweiz hat viel engere Verbindungen zu Polen als allgemein bekannt. "Ich wünsche mir, dass Polen mehr über das Leben der schweizerischen Gemeinschaft in Polen und Schweizer mehr über die Errungenschaften der in der Schweiz lebenden Polen sowie dessen Beitrag zur Entwicklung dieses wunderbaren Landes erfahren."
Eine gemeinsame Geschichte, starke Präsenz der Polen in der Schweiz sowie der Schweizer in Polen bilden für Botschafterin Kozłowska ein Fundament für ihre Bemühungen um die Entwicklung der polnisch-schweizerischen Kontakte und Zusammenarbeit. Die Botschafterin träumt, wie sie selbst zugibt, von einem richtigen Jugendaustausch und Partnerschaften von Schulen. Sie wird Initiativen zur Anregung gesellschaftlicher Kontakte sowie Partnerschaften unterschiedlicher Gesellschaftskreisen und Berufsgruppen unterstützen. Iwona Kozłowska sieht ein großes Potenzial in der Entwicklung des wirtschaftlichen Austausches, insbesondere in den innovativsten und hochtechnologischen Branchen. Kultur, Wissenschaft und Tourismus sind Bereiche, die Polen und die Schweiz traditionell stark verbinden – diesen will die neue polnische Botschafterin besondere Aufmerksamkeit schenken.
Iwona Kozłowska ist Absolventin der Universität Wrocław (Germanistik) sowie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Europastudien). Sie war Stipendiatin der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Heidelberg.
Ihre diplomatische Laufbahn hat 1999 begonnen. Zweimal hat sie in Berlin gearbeitet (u.a. als stellvertretende Direktorin des Polnischen Instituts und Leiterin der Politischen Abteilung der Botschaft). Als Expertin für internationale Beziehungen war sie im Präsidialamt der Republik Polen sowie in der Kanzlei des Ministerpräsidenten tätig. Im polnischen Außenministerium war sie für die Beziehungen zu deutschsprachigen Staaten und die Zusammenarbeit mit den im Ausland lebenden Polen zuständig. Vor ihrer Ernennung zur Botschafterin in der Schweiz leitete sie die Abteilung für die Zusammenarbeit mit Auslandspolen.